Gestern am Sonnabend war es endlich soweit: Das Team vom Braugarten war vollzählig im Braugarten erschienen, um das erste Projekt auf den Weg zu bringen: ein relativ einfach herzustellendes Münchner Helles.
An und für sich ließ sich das Ganze gut an: wir wollten für den Anfang nur etwa sechs Liter produzieren, unter anderem auch, weil der Glühweinkocher, den wir noch rumstehen hatten, nicht mehr Flüssigkeit fasst. In Ermangelung eines Maischesacks hatten wir improvisiert und einen Baumwollbeutel als Ersatz vorgesehen. Dieser war natürlich vorher ausgiebigst gereinigt worden und wurde nun über den Rand des Kochers gestülpt. Auf dem Bild sieht man aber eventuell schon, wo wir bereits in diesem frühen Stadium einen entscheidenden Fehler gemacht haben. Wir müssen hinzufügen, dass unser Team durchaus nicht nur aus praxisfremden Dichtern und Denkern besteht: an technischem Sachverstand fehlt es keineswegs. Nur äußerte sich dieser gestern leider irgendwie nicht.
Aber erst einmal weiter im Text. Das Einmaischen klappte hervorragend, der Kocher war guter Dinge und wir erhöhten, ganz wie im Rezept gefordert, die Temperatur auf 50° zur Eiweißrast (enzymatische Aufspaltung der Proteine in der Maische). Immer noch kein Problem und immer noch alles wie geplant. Nach 30 Minuten begannen wir dann die Erhöhung der Temperatur auf über 65°, um zur Maltoserast (Umwandlung in Malzzucker) zu kommen. Und da begannen die Probleme. Das Themometer wollte und wollte nicht über 60° klettern, selbst mit gutem Zureden nicht. Und plötzlich tat dann auch der Kocher gar nichts mehr: er erkaltete langsam. Die Kontrolllämpchen leuchteten auch nicht mehr: Ende. Nach lautem Fluchen und einigem Nachdenken haben wir denn doch den Fehler noch selbst gesehen und uns kräftig selbst in den Hintern getreten.